Morbus Crohn vs. Colitis ulcerosa
Morbus Crohn vs. Colitis ulcerosa Rechts im Bild: Die Diagnose ist eine Pancolitis bei Colitis ulcerosa. In mehr als 10% der Patienten treten die ersten Beschwerden und Symptome zwischen 10 und 20 Jahre auf und Kinder weisen häufiger einen Befall des ganzen Kolons auf wie im vorgestellten Fall. Ein Teil der Kinder mit Pancolitis benötigen eine Kolektomie, wenn die medikamentöse Therapie fehlschlägt. Bei toxischem Megakolon sollte wie im Fallbeispiel eine notfallmässige Kolektomie vorgenommen werden.
Links im Bild: Es handelt sich um einen Fall von Morbus Crohn, der während zwei Jahren konservativ behandelt werden konnte, danach jedoch wegen einer nahezu totalen Dünndarmstenose und Folgezustände in der Ileozökalregion operiert werden musste (terminale Ileostomie und Ileozökalresektion).
Beachte Stenose von aussen im Resektat (drittes Bild von oben) und am aufgeschnittenen Darm (viertes Bild von oben).
Rechts im Bild: Im Gegensatz zum Morbus Crohn mit leichten Durchfällen, die nur
gelegentlich blutig sein können (z. B. bei sekundären Analfissuren oder -fisteln) gehören wässrige und blutige Stühle zu den Leitsymptomen der Colitis ulcerosa. Links im Bild: Anamnese: 14.4jähriges Mädchen notfallmässig zugewiesen wegen länger als 24 Stunden bestehenden Bauchkoliken und Erbrechen: Im rechten Unterbauch Klopf- und Druckdolenz sowie Rüttel- und Loslasschmerzen sowie verschiebliche Masse. Im Ultraschall Konglomerattumor im rechten Unterbauch, worauf weitere Abklärungen durchgeführt und eine konservative Therapie eingeleitet wurden.
Situs bei der Laparotomie zwei Jahre nach Krankheitsbeginn (Erstes Bild von oben): Links erweitertes terminales Ileum, rechts Verwachsungen in der Ileozökalregion nach multiplen Fisteln und oben Dünndarmstenose.
Im zweiten Bild von oben werden die der Stenose benachbarten Dünndarmsegmente angespannt,
die Stenose erscheint nicht ausgeprägt; Verwischung der Linie zwischen Darmserosa und Fettgewebe des Mesenteriums; die dilatierten Lymphgefässe erstrecken sich auch auf die Serosa des betroffenen Darmabschnittes.
Rechts im Bild: 16.10 jähriges Mädchen mit wiederholten Episoden von kolikartigen Schmerzen im Unterbauch und Durchfällen mit Blut-, Schleim- und Eiterbeimengungen seit einigen Jahren. Der Teenager fühlte sich immer müde. Kürzlich perakuter Schub von profusen blutigen Durchfällen und Entwicklung eines toxischen Megakolon, das auf eine medikamentöse Therapie nicht ansprach.
Das Operationspräparat nach notfallmässiger Kolektomie zeigt in seiner ganzen Ausdehnung vom Rektum bis zum Zökum und ringsum an Stelle einer normalen Schleimhaut fehlende Schleimhautfalten, grosse Pseudopolypen und stellenweise eine atrophische Schleimhaut.
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